Leitbild des Trägers
Besonders junge Menschen brauchen heute und in Zukunft mehr denn je Unterstützung, um ihre Selbst- und Sozialverantwortung zu entwickeln und diese in ausgewogenen Einklang miteinander zu bringen. Ihnen eine Chance zu geben bedeutet, auf ihre Individualität einzugehen und gemeinsam mit ihnen auf ihre Persönlichkeit und Lebenssituation abgestimmte Angebote zu entwickeln.
Hierbei werden alle zu ihrem sozialen und emotionalen Umfeld gehörenden Personen mit einbezogen. Um dies zu erreichen, versteht sich der Weitblick-Jugendhilfe e. V. als lernende Organisation. Er eröffnet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Gestaltungsspielräume, in denen sie ihre Fähigkeiten nutzen und weiterentwickeln können, um diese zum Wohl der uns anvertrauten jungen Menschen einzusetzen.
Das Motto für das Handeln des Weitblick-Jugendhilfe e. V. ist die Achtung und der Schutz der Persönlichkeitsrechte jedes jungen Menschen, unabhängig von seiner sozialen, nationalen und kulturellen Herkunft.
Selbstverständnis unserer Einrichtung
Die heilpädagogische Arbeit in den Wohngruppen ist konzeptioneller Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Wir reagieren in besonderer Weise flexibel und direkt auf die spezifische aktuelle Gruppensituation und Gruppendynamik.
Die individuelle Lebensgestaltung in der Gruppe lässt die einzelnen Jugendlichen die Notwendigkeit von Regeln im Zusammenleben erleben und bietet den Rahmen zu gemeinsamer Bewältigung notwendiger lebenspraktischer Aufgaben.
Die Wohngruppe erleichtert die Identifikation mit der eigenen Gruppe sowie den Aufbau von gegenseitigem Vertrauen und bietet einen geschützten Rahmen für Selbsterfahrung.
Die Integration der Einrichtung in eine normale Wohngegend eröffnet verstärkt die Möglichkeit nachbarschaftlicher und öffentlicher Bezüge und bietet ein Lernfeld zur Lösung entstehender Konflikte.
Zielgruppe
Ziele & Hilfeart
Das heilpädagogische Milieu der Weitblick-Jugendhilfe e. V. Wohngruppen ermöglicht es den Jugendlichen, Entwicklungsrückstände nachzuholen, korrigierende Erfahrungen zu machen und neue Verhaltensweisen auszuprobieren und aufzubauen. Wir unterstützen die Jugendlichen in allen Phasen der Entwicklung.
Der junge Mensch lebt in einer Wohngruppe. Versorgende und sozialemotionale Zuständigkeiten übernimmt die Wohngruppe. Dem Jugendlichen wird ein neues Umfeld angeboten. Somit wird die Herkunftsfamilie umfänglich entlastet, auch wenn sie in der Regel der emotionale Bezugspunkt bleibt.
Jugendliche, die in die Wohngruppe aufgenommen werden, haben eine krisenhaft, defizitär verlaufende Sozialisationsgeschichte. Ihnen fehlen häufig die Erfahrungen verlässlicher Beziehungen, das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen, positive Identifikationsmöglichkeiten und die Möglichkeit, eigene Fähigkeiten zu entwickeln und konstruktiv zu erproben und umzusetzen.
Ihnen fehlen häufig die Erfahrungen verlässlicher Beziehungen, das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen, positive Identifikationsmöglichkeiten und die Möglichkeit, eigene Fähigkeiten zu entwickeln und konstruktiv zu erproben und umzusetzen.
Vollstationäre Gruppen
Dieses Angebot der Wohngruppen ist geeignet für männliche Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr, die im Sinne des § 27 i.V. m. §§ 34, 35a, 41 SBG VIII Hilfe zur Erziehung bedürfen und bei denen aufgrund ihrer Problemlagen ambulante Hilfeformen nicht ausreichen.
Rechtsgrundlagen § 27 Abs. 2 i.V. mit §§ 34, 35a u. § 41 SGB VIII
Für Wen?
Es werden männliche Jugendliche ab einem Alter von 14 Jahren aufgenommen und betreut, wenn sie aus verschiedenen Gründen nicht länger in der Herkunftsfamilie bleiben können oder wollen. Ein besonderer erzieherischer Bedarf wird vom Jugendamt als notwendig und sinnvoll erachtet, gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit den Eltern oder dem Jugendlichen selbst. Oft geht dieser Intervention eine familiäre Entwicklungsgeschichte voraus, die mit langfristigen Erziehungsdefiziten, Bindungs- und Beziehungsstörungen, oder anderen Störungen und Belastungen verbunden ist. All diese Faktoren können die gesunde und stabile Persönlichkeitsentwicklung des Jugendlichen beeinträchtigen oder gefährden.
Ausschlusskriterien
Die Wohngruppen sind nicht geeignet für:
- Junge Menschen, bei denen eine geistige Behinderung vorliegt
- Junge Menschen, die einer multidisziplinären diagnostischen Abklärung oder Intensivtherapie bedürfen
- Junge Menschen mit schweren psychogenen Störungen
- Junge Menschen mit manifester Sucht- und Drogenabhängigkeit
UMAs
Wir kümmern uns auch um jugendliche UMAs, die aufgrund der Lage in ihrem Heimatland, wie Krieg, Verfolgung oder Armut, geflohen sind und keine Eltern oder erziehungsberechtigte Personen in Deutschland haben. Diese Jugendlichen können nicht mehr oder zeitweise nicht mehr in ihr Heimatland zurückkehren. Möglicherweise haben sie traumatische Erfahrungen durch Krieg, Gefängnis etc. oder den Verlust von Angehörigen erlebt. Schul- und Bildungsprobleme wie Analphabetismus, mangelnde Deutschkenntnisse und unklare Schullaufbahnen sowie Schul- und Versagensängste sind ebenfalls häufig vorhanden.
Raumangebot, räumliche und technische Ausstattung der Wohngruppen
Nach Möglichkeit Einzelzimmer für jeden betreuten jungen Menschen (Ausnahme: zwei Doppelzimmer); alle jugendgerecht möbliert und je Zimmer mit eigenem Waschbecken, Dusche und WC
- Allgem. WC
- Eigene Küche mit sehr guter Ausstattung
- Speiseraum
- Zwei Wohnzimmer
- Gruppenraum/Teeküche, Hobbykeller, Fitnessraum mit Trainingsgeräten, Tischtennisraum
- 2 Personalbüros inkl. Bett für die Nachtbereitschaft mit eigener Nasszelle und WC
- Wintergarten mit Spielmöglichkeiten (mit Kicker und Billardtisch)
- Partykeller (für Geburtstagsfeiern, Abschlussfeiern, bestandene Prüfungen, o. ä)
- Platz für einen Einzelplatz-PC
- Büroräume für Leitung, Verwaltung und MitarbeiterInnen
- Besprechungsraum
- Eigenes WC für MitarbeiterInnen
- Therapieraum
- Hauseigener, professioneller Basketballplatz
- Regulierter Internetzugang per WLAN zum Erlernen der Medienkompetenz
- Große Sonnenterrasse
Details unserer Angebote
Pädagogische Regelversorgung
Die pädagogische Regelversorgung ist verbindlich im Rahmenvertrag § 78 f SGB VIII festgelegt und somit Bestandteil des Konzeptes bzw. der Leistungsvereinbarung. Sie charakterisiert das konkret erzieherische Tun der pädagogischen MitarbeiterInnen in der Heimerziehung und verdeutlicht, worin der Inhalt des erzieherischen Alltags genau besteht und durch die pädagogische Leistung regelhaft umfasst ist.
Home Schooling
Auch bei uns zählt das Home Schooling mittlerweile zum Alltag. Die jungen Menschen werden von uns pädagogisch begleitet.
Ob Videokonferenz oder Papieraufgaben – wir sind immer für unsere Jugendlichen der Ansprechpartner.
Digital Lernen
In vielen Berufen gehört es zur Normalität mit IT Systemen zu interagieren. Auch wir vermitteln die Kompetenzen um später auf dem Arbeitsmarkt Erfolg zu haben.
Die Ausstattung wird dabei von uns bereitgestellt. Dazu gehört auch ein schneller Internetanschluss.
Freizeitpädagogische Maßnahmen
Die freizeitpädagogischen Maßnahmen sind integraler Bestandteil des heilpädagogischen Alltags. Hierbei werden erlebnispädagogische und therapeutische Methoden angewendet. An der Ideensammlung, der Auswahl, der Planung und Vorbereitung sowie der Durchführung von freizeitpädagogischen Maßnahmen wirken die jungen Menschen entsprechend ihres Alters und Entwicklungsstandes mit. Die Beteiligung der Jugendlichen wird von den BetreuerInnen aktiv gefördert.
Regelmäßige Wochenenden
Es werden regelmäßige Wochenenden gestaltet und durchgeführt, die im Wechsel unter einem kulturellen, einem erlebnispädagogischen und sportlichen Motto stehen. Unterschiedliche, freiwillige freizeitpädagogische Maßnahmen werden über das Jahr verteilt durchgeführt.
Regelmäßige Freizeiten
Einmal im Jahr findet mit unseren Jugendlichen eine dreitägige bis einwöchige Skifreizeit im bayerischen Raum statt.
Eine 8- bis 10-tägige Ferienfreizeit wird einmal jährlich durchgeführt. Diese findet, sofern es allen jungen Menschen möglich ist und keine aufenthaltsrechtlichen Einschränkungen bestehen, im Ausland statt.
Ziele der Freizeit
Durch die Unterbringung in Selbstversorgerhäusern, Hotels oder auf Campingplätzen und die altersentsprechende Beteiligung der jungen Menschen an der Planung und Organisation vor Ort, werden sowohl die interkulturellen Kompetenzen als auch die sprachliche Verständigung geschult. Das eigene Erleben der unzureichenden Sprachkenntnisse und die damit verbundene eigene Unsicherheit, beispielsweise beim Einkauf von Lebensmitteln und anderer Dingen für die Gruppe, wird gezielt als pädagogisches Instrument zur Reflektion über die Situation von Migranten in Deutschland genutzt. Darüber hinaus erschließt sich die Sinnhaftigkeit und der Nutzen von Fremdsprachenkenntnissen unmittelbar und kann als zusätzlicher motivierender Faktor im Rahmen der Lernförderung genutzt werden.